Krebs und Gesellschaft
Eine Krebserkrankung ist in jedem Fall eine persönliche Herausforderung für die betroffene Person. Aber auch die Familie und das persönliche Umfeld (Freunde, Kollegen, Bekannte usw.) sind mehr oder weniger einbezogen.
Todesursache
Gleichzeitig hat Krebs auch eine gesellschaftliche Dimension. Er ist die zweithäufigste Todesursache. 2013 starben 893 825 Menschen, davon 354 493 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen (das entspricht 39,7%) und 223 842 an Krebs (das entspricht 25%).

Wir sehen, dass die Zahl der Menschen, die an Krebs sterben, langsam aber stetig steigt. Wenn wir uns vorstellen, dass wir die Linie BN (bösartige Neubildungen) und die Linie der Herz-Kreislauf-Erkrankungen verlängern, dann kreuzen sie sich in ca. 20 Jahren; d.h. Krebs wird dann die häufigste Todesursache sein – grob geschätzt!
Das Auffällige an dieser Grafik ist, dass die Anzahl der Todesfälle durch Krebs unbeeinflusst zu sein scheint von den Zahlen aller Todesfälle insgesamt. Wie das zu interpretieren ist, muss mit weiteren Untersuchungen analysiert werden.
Kosten
Insgesamt wurden 2013 in Deutschland 314,9 Milliarden Euro für Gesundheit ausgegeben. 2008 waren es noch 254,3 Milliarden Euro, davon 15,5 für die Behandlung von Krebs – siehe nebenstehende Grafik.
Dass diese Kosten im Laufe der Jahre angestiegen sind und auch weiter steigen werden, wissen wir. Immer wieder hören wir in den Nachrichten, dass unser Gesundheitssystem immer teurer wird. Die Grafik zeigt die absoluten Kosten für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HK) und für Krebserkrankungen (Krebs) für den Zeitraum 2002 bis 2008. (Diese Zahlen waren ohne großes Suchen auf der Interseite des Statistischen Bundesamtes zu finden.)
Viel interessanter ist die Frage, wie sich das Verhältnis der Kosten zwischen diesen beiden Krankheiten entwickelt, wenn wir den allgemeinen Kostenanstieg herausrechnen.
Die zweite Grafik zeigt den Anteil der Kosten für jede Krankheit in Prozent bezogen auf die Gesamtkosten des Gesundheitssystems für das entsprechende Jahr. Mit anderen Worten: Die Grafik zeigt Verschiebungen in der Gewichtung der einzelnen Krankheiten an den Gesamtkosten.
Hier finden wir den gleichen Trend wie bei den Sterbezahlen oben. Relativ zu den Gesamtkosten erfordern Krebserkrankungen einen immer größeren Anteil. Auch wenn hier die Datenbasis wesentlich geringer ist als bei den Sterbezahlen, kann man doch schätzen, dass in 20 bis 25 Jahren Krebs „teurer“ ist als Herz-Kreislauf-Erkrankungen
An dieser Stelle muss noch eine Vielzahl von Daten aufgearbeitet und diskutiert werden. Ich gehe aber davon aus, dass wir die Tendenzen zutreffend erfasst haben und zu folgenden Schlussfolgerung kommen können:
Krebs ist im Vormarsch und ist deshalb ein gesellschaftliches Problem!
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