In den Veröffentlichungen von Psychoonkologen und in deren Arbeit in den onkologischen Abteilungen der Kliniken finden sich keine Ansätze, die Entstehung von Krebs mit der Psyche in einen kausalen Zusammenhang zu bringen. Ihre Arbeit richtet sich auf die psychischen und sozialen Folgen einer Krebs-Diagnose und der Behandlung – eine sehr wichtige und hilfreiche Arbeit!

Auf onkologischen Stationen suchen in der Regel die Psychologen die „Neuankömmlinge“ in ihrem Krankenzimmer auf und informieren sie über die Möglichkeiten der psychologischen Unterstützung. Die Patienten können dann bei Bedarf sich an die Psychologen wenden, oder das Pflegepersonal oder die Ärzte rufen den Psychologen, wenn sie den Eindruck haben, dass psychologische Hilfe notwendig ist.

Wie groß der Bedarf an Psychoonkologen in einer Klinik ist, kann man zurzeit nur schätzen. Je nach Blickwinkel liegt der Bedarf an einer Beratung von wenigen Stunden zwischen 30 und 50 Prozent. Vielleicht die Hälfte dieser Patienten benötigen darüber hinaus psychotherapeutische Hilfe.

In bestimmten Situationen unterstützen und begleiten die Psychologen nicht nur den Patienten, sondern auch die Angehörigen und das Krankenhauspersonal. Als Beispiel denke ich an die folgende Situation, die ich erlebt habe: Eine Mutter von mehreren Kindern liegt im Sterben, und die Kinder und Angehörigen wollen die Mutter noch ein letztes Mal besuchen. Die Mutter wurde geschminkt, und der Psychologe wurde hinzugezogen, um seine Expertise bei der Gestaltung der Abläufe einzubringen und der Mutter, den Kindern und dem Krankenhauspersonal ggf. bei der Bewältigung dieser belastenden Situation zu helfen.

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